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Über die Bedeutung der Guerilla-Literatur – Die Erinnerungen aus dem Todesgriff lösen

Von Dilzar Dîlok, Mitglied des PKK Zentralkomitee

Das Schönste an der Beschreibung der Guerilla ist es, das Leben zu teilen, das zwischen Traum und Wirklichkeit liegt, dessen Platz aber nie absolut bestimmt werden kann, und zu versuchen, einen Platz für dieses Leben zu definieren. Jedes Wort ist ein Schritt in diesem Teilen. Das Schreiben in der Guerilla ist keine innere Reflexion, bei der man den Stift nach Laune der Engel der Inspiration in die Hand nimmt, die kommen, wenn ihnen danach ist. Es ist auch keine bloße Propaganda. Der schönste Aspekt des Schreibens über die Guerilla ist die Möglichkeit, allen Herzen in fernen Ländern das zu vermitteln, was durch die Bedeutungen gefiltert wird, die sich in den Tiefen des Herzens festsetzen und so Entfernungen bedeutungslos machen, integrieren, Ebenen, Berge, Grenzzäune und alle zivilisatorischen Barrieren, die Trennung schaffen, überwinden. Das ist es, was den Willen zum Erzählen erzeugt und was dem Geschichtenerzählen einen Sinn gibt. Es geht darum, eine Erklärung dafür zu geben, dass wir unser ganzes Leben gegeben haben, um frei zu atmen, den Sinn aus uns selbst heraus zu tragen und diesen Sinn in der Gesamtheit des Lebens zu verbreiten.


Das Leben in den Bergen schafft eine Wahrnehmung, die unsere Herzen erzittern lässt. Denn wenn wir Berg sagen, während das einfache Leben, das im Namen des Lebens erschaffen wurde, ausgelöscht wird und verschwindet, erheben sich die Schichten des sinnvollen Lebens, die wir mit uns selbst schaffen, wie ein Berg. Der schönste Aspekt des Berglebens, in dem jeder Augenblick eine Bedeutung hat, ist die Intensität des Bemühens, sich des Augenblicks, den man lebt, bewusst zu sein. Diese Intensität spiegelt sich in dem Wunsch wider, jeden Augenblick zu verewigen, ihn zu verkörpern, ihn in ein Werk zu verwandeln. Und das Aufblühen dieses Wunsches in jedem Guerilla, trotz aller negativen Faktoren, offenbart in der Buntheit des Lebens auch positive Aspekte. Im Berleben wird nicht die Unendlichkeit gesucht. Es ist die Verkörperung des Bewusstseins, dass es etwas jenseits der Ewigkeit gibt. Die Sehnsucht eines jeden Guerillas ist es, etwas von sich und der erlebten Umgebungen der ablaufenden Zeit aufzusticken. Heroische Aufstiege sind der Ausdruck dieser Sehnsucht auf dem Gipfel.


Es gibt Leben und Tod im Bergleben. Am Ende sind wir alle Schwestern und Brüder. Aber der Tod ist weit entfernt davon, eine Ohnmacht vor ihm, oder etwas was man versucht zu besiegen zu sein. Das Bewusstsein vom Tod neigt niemals dazu, das Sterben in den Bergen zu verhindern oder zu verschieben. Doch die Guerillas, welche sich in diesem Leben wiederfinden, atmen mit der Liebe zum Leben, als würden sie beweisen wollen, dass sie etwas vom Tod retten können. Schreiben ist eine Methode der Liebe zum Leben, etwas aus dem Griff des Todes zu lösen, ein Vermächtnis der Freiheit für die nächste Generation zu erschaffen. Über einen Tag, einen Teil des Berglebens zu schreiben, oder über den Glanz der Bedeutung die im Moment steckt, heißt diesen Glanz zu teilen, ihn zu vermehren und ihn in der Zeit einzugravieren.

Das Leben der kurdischen Guerilla's, die ihre Körper den Bergwinden mitten im Herzen der verwundeten Landschaft gaben, welche den Zeitgeist im Gleichklang mit der Zeit lebten und sich an dem Leben festhielten, ist die Realität, die Größe geschaffen hat. Das Bergleben ist konkret, aber es ist auch aufgeladen mit metaphysischen Bedeutungen. Die Schaffung neuer Bedeutungen aus der gelebten Konkretheit ist etwas, was jeden Tag passiert.

Ein Haarbüschel wird dich zu unendlichen Bedeutungen in diesem Leben führen. Wenn du einen Pfad entlanggehst und ein Haarbüschel siehst, dass sich in den Bäumen verfangen hat, wirst du nicht anders können, als stehen zu bleiben und nachzudenken. Ein langes Haarbüschel, alleine, dem Wind ergeben, pendelnd. Es spricht durch den Wind wie es sich davon wellt. Zu wem gehört es, wie lange war es auf diesem Ast auf dieem Pfad, wie lang ist es getrennt von dem Körper zu dem es gehört, wie viele Jahreszeiten ist es an seinem neuen Ort gewesen, wie viele Frühlingssonnen hat es erlebt, wie viele Herbstsorgen hat es am Hang dieses Astes gesehen? Was spricht es zu dem Wind, fühlt es die Trauer der Trennung oder die Freude des neuen Ortes, welche Melodien sind in seinen Wellungen versteckt? Wir können tausend Fragen über dieses Haarbüschel stellen. Jene die das Leben in den Bergen kennen werden diese Fragen vervielfachen, und ähnliche Fragen werden in die Flügel des Windes flattern, gemeinsam mit dem Flattern dieses Haarbüschels. Als fühlte man Paralleluniversen, werden parallele Leben im Flattern dieses Haarbüschels wiedererlebt werden...


Im Bergleben haben die gelebten Momente Wurzeln im Herz der Zeit geschlagen. Und keine Macht wird in der Lage sein, sie von unseren Herzen zu entfernen. Sie wurden gelebt und geschrieben im Geist der Zeit. Zu schreiben, was im Geist der Zeit geschrieben wurde, erfüllt einen anderen Zweck neben der Vermehrung dieser Momente im Bergleben. Indem geschrieben wird, trifft das Gedächtnis der Menschheit, welches dazu neigt, zu vergessen, Vorkehrungen für die eigene menschliche Geschichte, seine eigene Geschichte von Freiheit und Widerstand. Bis die Zeit kommt, wenn selbst das, was geschrieben wurde, verschwinden wird, wird das was geschrieben ist, Geschichte werden und wird in das Gedächtnis der neuen, freien Menschheit eingeschrieben sein. Auf diese Weise, werden die Ereignisse nicht verschwinden, sondern in den Herzkörpern bleiben, welche die freie Zeit atmen und niemals mit ihrer Suche nach Freiheit aufhören. 


Wir sind im Mittleren Osten. Im Mittleren Osten, in Kurdistan, einer Nation, die kein Nationalstaat ist, war der erste Ausbruch der PKK ein Prozess, Wissen aufzubauen. Der Kampf der Guerilla ist in diesem Sinne ein Rückzug. Der Berg ist ein Ort des Rückzugs und des Kampfes. Berge sind sehr vorteilhaft für den Guerillakrieg. Aber für die PKK Guerilla, sind die Berge Kurdistans nicht nur ein Schlachtfeld, sondern auch ein Ort der Freiheit um neues Leben zu schaffen. Die Wassermenschen schöpfen ihr Leben aus dem Meer, sie segeln, wenn ihnen langweilig ist. Sie sprechen zu den Wellen, sie nehmen das Geräusch des Wassers aus den Tropfen und bringen es in ihre Schwimmbewegungen. Die Wüstenmenschen finden alles wonach sie suchen in der Wüste. Sie fanden sogar ihre Religion in der Wüste, eine Religion die Jahrtausende überdauern wird und sich in großen Teilen der Welt verbreiten wird. Die Grundlagen des Lebens sind in der Wüste gelegt.

Zu solchen Zeiten, wenden sich auch die Menschen Kurdistans zu den Bergen, zu der Zurückgezogenheit ihrer eigenen gesellschaftlichen Landschaft. Sie öffnen sich zu den Bergen, so wie sie sich zum Meer öffnen. Sie öffnen ihre Herzen wie sie ein Segel hissen. So wie der Wind, der vom Meer her bläst, selbst wenn er heftig ist, die Herzen derjenigen rührt, welche ihr Herz in das Meeresklima gesetzt haben, so sind es die harschen Bergwinde, die die Herzen der kurdischen Guerilla zu jeder Jahreszeit berühren.


Selbst außerhalb des Guerillalebens und des Guerillakriegs, geht es bei dem Phänomenen des In-die-Berge-gehens in unserem Land um Weggehen, über sich hinausgehen. In die Berge zu gehen ist eine Orientierung um die Suche zu finden. Befreundet mit dem Wind, verschwistert mit dem Rascheln der Blätter, in Partnerschaft mit den Momenten der Berührung von Erde und Mensch. Und ein Guerilla zu sein heißt diesen Atem ohne Begrenzung zu inhalieren.


Die Beziehung der Guerilla mit dem Land ist nicht nur eine Ehrung und eine Flucht. Es ist das Ehren, Vervollständigen, gegenseitiges Empfinden, die Interdependenz oder das Teilen des Lebens in Harmonie mit dem Universum.. Der Guerilla segnet und heiligt das Land Kurdistan mit den Tropfen seines Bluts und des Schweißs, die er aus seinen Körper zieht, mit der Arbeit und dem Herzen, welches er in diese Arbeit hinzugibt, mit dem Licht seiner liebenden Augen; in diesem Sinne, erfüllt er die Rolle das Land heilig zu machen, die in menschlichen Wesen auf dem höchsten Niveau verkörpert ist. Ich glaube, dass die Freiheitskämpfer*innen aller Völker eine Verbrüderug durchgemacht haben, durch das Blut, was sie der Erde gaben.


Die Fähigkeit des Guerillakriegs in Kurdistan für viele Jahre anzudauern und groß zu werden, steht in Beziehung zu der Beschaffenheit der Landschaft und des Volkes welches sich an diese Landschaft anpasst, des Volkes welches seine Herzen mit den Bergen und dem kollektiven Willen, in Freiheit zu leben vereint hat.

Wenn Menschen in den schwierigsten Momenten zittern, ist das, weil sie weit weg sind vom Frieden des Mutterbauches. Und die Wärme die sie in diesen Momenten suchen, ist die Wärme des Mutterbauches. Die Berge Kurdistans sind der Bauch für die Freiheit der Guerilla. Es ist der Bauch der Mutter. Wir kurdischen Freiheitskämpfer*innen, PKK Guerillas, sind nicht in den Bergen unseres Mutterlandes im Osten der Welt, sondern in der Mitte unserer eigenen Welt der Freiheit. Die Lehre Abdullah Öcalans ist in unserem Lebensblut. Das demokratisch-nationale Projekt, welches von unserer Leitung entwickelt worden ist, zeigt den Weg mit allen Völkern frei zusammen zu leben, mit allen religiösen und kulturellen Gruppen und allen Gesellschaften, ohne Gleichmachung, Gleichschaltung und dem Verwandeln von Unterschieden in den Ursprung für Feindschaft. Dies ist ein schöner Weg den wir zusammen gehen können mit all den Völkern der Welt.


Der Guerilla segnet und heiligt das Land Kurdistan mit den Tropfen seines Bluts und des Schweißs, die er aus seinen Körper zieht, mit der Arbeit und dem Herzen, welches er in diese Arbeit hinzugibt, mit dem Licht seiner liebenden Augen; in diesem Sinne, erfüllt er die Rolle das Land heilig zu machen, die in menschlichen Wesen auf dem höchsten Niveau verkörpert ist. Das Blut, dass durch die Realität vergossen wird, verwundet oder zum Martyrer zu werden (wenn wir über die Philosophie des Blutes hinaus blicken, mit dem Bewusstsein, dass diese nur die Trennungen zwischen den Völkern vertieft, trotz des erlebten Schmerzes), verpflichtet uns den Platz des Bluts zu verstehen, welches durch menschliche Wesen vergossen wird, welche einen wichtigen Platz im Universum haben, in der Existenz des Universums einnehmen wird. In dem wir das tun, werden wir eine Beziehung zwischen uns und der Erde etablieren, zwischen uns selbst, und dem Universum.


Einer der wichtigsten Faktoren für die Guerilla, sich zu erschaffen, ist zu schreiben, von der Guerilla zu erzählen, die Guerilla einzuführen, die Gefühle der Guerilla mit der gesamten Gesellschaft zu teilen. Guerillaerzählung ist ebenso der Kern des Guerillakampfes für die Freiheit. Auch wenn Guerilla Erinnerungen, Geschichten, Tagebücher und Gedichte eine wichtige Bibliothek bilden, haben sie nicht die Fähigkeit erreicht, uns von der Guerilla als Ganze zu erzählen. In anderen Worten, die Guerilla wartet darauf, erzählt zu werden.


Die Literatur der Guerilla ist die Übersetzung der Moral der PKK, der Ethik der PKK in Worte und ihrer Klarmachung in der gesamten Gesellschaft. Sie ist die Übersetung des Lebens und der Bedeutung in Wörter indem sie mit Ethik kombiniert wird. Sie ist die Erschaffung von Pausen in dem niemals endenden Strom des Lebens. Wenn ein Guerilla etwas über sein eigenes Leben schreibt, heißt das, dass er einen inneren Fluß erschaffen hat, ohne den schnellen Fluß des Lebens zu verlassen.Was er schreibt sind die Tropfen dieses inneren Flusses. Manchmal, wie es die  Rêbertî (Leitung) sagt, führt das Verstehen des Lebens während man es lebt zu tieferen Bedeutungen während der Schreibphase.

Wenn Rêber Apo das Projekt des freien Lebens als eine Novelle beschreiben will, zeigt er die Rolle der Literatur in der Schaffung des neuen Lebens. Die Tatsache, dass seine Analyse von der Frage, „Wie Leben“ der Entwurf für eine Novelle ist, dokumentiert diesen Fakt. Es sollte auch bemerkt werden, dass der Anspruch der Leitung, die Novelle zu schreiben, abhängt von dem Anspruch mit der Leitung in Genossenschaft zu sein. Und Heval Beritan ist das beste Beispiel für den Anspruch der weiblichen Guerilla, in Genossenschaft mit der Leitung zu sein.


Für die Guerilla ist Literatur eine wichtige Form von Selbst-Identität und Selbst-Ausdruck wie militärische Aktion. In revolutionären Kämpfen in der ganzen Welt sind Guerillas bekannt für ihre Poesie, Geschichten und Erinnerungen. Diese Tatsache wurde geformt als ein Ergebnis des Schreibprozesses, als ein Ergebnis derer die Leben erschaffen, die den Anspruch haben, neues Leben zu erschaffen, und über ihr Leben als Teil dieses Anspruchs erzählen. 


Die Gesamtheit des Guerillakampfes ist zentriert um die Antwort auf die Frage: Wie leben? Die Kontinuität dieser Frage erschafft die Entschlossenheit, das Leben in Angesicht des Todes zu vervielfachen. In dem konstant Leben erschaffen wird, Momente und Bedeutung erschaffen werden, werden Schritte getan, um den Tod zu besiegen. Forwärts zu schreiten, in dem man sich selbst realisiert durch das Leben, verwoben mit den Bergen, Flüssen, Bäumen aller Arten und jedem Ton von Grün, eröffnet den Weg eine neue Bedeutung in jeder Guerilla zu erschaffen. Und das Schreiben von diesen Momenten der Schaffung, welche die Soziologie der Freiheit bilden, werden auch Teil der Soziologie der Freiheit selbst. Jede geschriebene Zeile repräsentiert dasjenige, welches gerettet wurde von den Fängen des Todes durch die großen Handlungen des Lebens. Davon zu schreiben, was jemand erfahren hat, zu schreiben ohne Extrawörter hinzuzufügen, ist einer der grundlegenen Methoden die Wahreit des Lebens im Kampf um Leben und Tod zu begegnen.


Schreiben verallgemeinert das Private. Es vervielfacht das Einzelne. Es verwandelt die Individualitäten ind Gemeinschaften. Denn das was erfahren wird, gehört dem Individuum, aber das Schreiben kollektiviert dieses Gehören. In der Guerilla schreiben bedeutet mit der gesamten Gesellschaft zu teilen, was im Individuum eingesperrt ist. Was Privat ist hört auf Privat zu für das Individuum zu sein und wird zum Selbst, der Essenz und der Freiheit von der gesamten Gesellschaft.

In der Guerilla zu schreiben bedeutet sich der eigenen Verantwortung für die Geschichte und die Gesellschaft bewusst zu sein, und das eigene Leben mit diesem Bewusstsein anzugehen. Es ist eine Weise im Herzen dessen zu sein, was geschieht, sodass das Leben nicht vorbeizieht, und dessen Geist der Vollendung zuzuhören, sowie dem eigenen Geist, welcher in Richtung Vollendung strebt. Wie können zwei vollkommen unterschiedliche Ziele auf dem selben Weg erreicht werden? Vielleicht können zwei vollkommen unterschiedliche Vorstellungen des Universums auf der selben Achse auf dem selben Weg erreicht werden. Guerillaliteratur ist genau so. Durch das Schreiben, realisiert sich der Guerilla nicht nur sich selbst, sondern sozialisiert sich auch in dem er kommuniziert was er realisiert hat und Licht auf den Kampf fpr Selbst-Realisierung seiner Genoss*innen wirft.


Das Schreiben der Guerilla heißt die Wörter der Guerilla, versteckt in den Tiefen des Waldes, zu finden, sie zu extrahieren und in die Gegenwart zu bringen. Es heißt, sich dem Fakt bewusst zu sein, dass die Zeit, die vollendet ist, ohne die Momente als abgetrennte Teile der Zeit zu sehen, sich über alles Leben erstreckt. Es heißt das Universum und die Zeit mit seiner eigenen Wahrheit zu integrieren. Es heißt den Fakt zu leben, dass die Geschichte soziologisch ist, mit dem Bewusstsein, dass Individuen und Leben Geschichte schaffen. 


Jeder Akt des Schreibens ist ein Akt etwas zu tun, was nicht getan wurde, und es berührt die Seelen der Guerillas weil es sie daran erinnert, was nicht getan wurde. Es erschafft ein Gefühl von Traurigkeit, Verschuldung und Unvollständigkeit, weil es ein Bewusstsein schafft, davon, was nicht getan wurde, genauso wie den Stolz, dass es geschrieben wurde. Guerillaliteratur vereint Imagination und Realität. Sie fusioniert die beiden in der Existenz der Realität des Guerillalebens und überlässt sie einem neuen, freien Leben. Jeder Moment des Guerillalebens ist ein Moment der Selbsterschaffung, ein Moment der Befreiung. Durch Literatur erschaffen die Guerillas einen Moment der Bedeutung des Wortes von der Essenz all dieser Momente. Wie das Sammeln der Essenz der Natur von tausenden Blumen in einer Honigwabe, sammeln sie die Bedeutung des Lebens und erschaffen ihre Leben.

Das Herz eines Guerilal ist wie ein Regenbogen. In diesem Herzen sind all die Sehnsüchte, Freuden, Kummer und all die Konzentrationen von den Gefühlen im Bezug zum Leben. Die Spuren der Freiheit verwandeln sich in den Kampf, finden Kleidung in Wörtern und hinterlassen Zeitspuren in der Zunge des Guerillas. Jede von ihnen ist errschaffen in dem sie gewaschen wurde durch die Winde der Berge und die reißenden Flüsse Kurdistans. Die Guerillasprache wurde erschaffen in dem man sich jeden Moment selbst prüft.


Kein Vokabular, keine Schatztuhe von Wörtern reicht aus um die Teile des Lebens zu beschreiben, die die Guerillas in ihren Herzen sammeln, welche wertvoller sind als Schätze. Die Guerillasprache ist anders. Sie ist anders von anderen Sprachen und Lebensweisen. Unsere Wörter sind anders geworden, haben unsere Bedeutungen und Erklärungen. Ein seperater mentaler Zustand, eine seperate Identifikation des Universums und seiner Teile, eine seperate Benennung und eine seperate Welt der Bedeutung wurde erschaffen. Und die Literatur der Guerilla wurde demnach geformt. Gefühle, der Höhepunkt der Gefühle, und die Übersetzung von Gefühlen in Gedanke und Aktion haben neue Formen und neue Bedeutungen angenommen. 


Die Guerilla kann am besten die Guerilla beschreiben. Kompetente Literaturautor*innen können die Guerilla auch gut beschreiben, aber die Erzählweise der Guerilla ist anders. Weil der Guerilla filtert was er schreibt durch die Überschneidung des Lebens, der Bedeutung, der Vergangenheit, der Zukunft und des Moments. Guerillaliteratur ist die Erschaffung einer neuen Welt der Bedeutung durch Wörter gefiltert durch den Widerstand des freien Lebens. Es ist teilweise durch die Demut des Lebens und des Schreibens was diese Überzeugung kreeirt. Die Schönheit, von dem, über das geschrieben wird, ohne dass es gelebt wird, ist fehlerhaft. Es ist unvollständig. In der Guerilla, auf der anderen Seite, ist jedes Stück des gelebten Universums reflektiert in dem was geschrieben ist. Es stimmt zu seine eigene Welt in die Gesellschaft zu tragen.

Weil Guerillaliteratur auch Propaganda ist, hat sie einen revolutionären Charakter. Dieser Charakter ist in jedem Wort präsent. In der Beziehung zu allem im Universum, fühlt man einen Kampf um das neue Leben zu erschaffen. Guerillaliteratur ist die Übersetzung dieses Kampfes für das Leben in die Literatur. Memoiren und Tagebücher wie die von A Ceylan aus dem Zagros, Beritans Tagebuch, Zinarins Tagebuch beschreiben nicht nur das Guerillaleben sondern haben tausenden von jungen Menschen geholfen, sich dem Kampf anzuschließen. Es gibt manche Guerillagedichte die das Leben von vielen Menschen verändert haben. So sehr, dass die Zahl der Menschen, die das Gedicht „Ich war ein Mensch“ hörten und weitermachten mit ihren Leben wie vorher klein ist. Trotz all der Korruption und Bedeutungslosigkeit der kapitalistischen Moderne, der Fakt dass Wörter und Schreiben das Leben der Menschen verändert ist immer noch richtig für die Guerillaliteratur.


Zusätzlich zu der kurdischen Literatur in all ihren Dialekten, besitzt die Guerillabibliothek auch eine weite Auswahl von türkischer, arabischer und persischer Literatur. Natürlich hat der Fakt, dass unser Kampf im Norden Kurdistans begann, dass der Genozid stattfand und die Notwendigkeit uns den assimilierten Menschen unserer Gesellschaft, wie dem Volks der Türkei zu erklären uns zu größeren Schritten auf dem Feld des türkischen Schreibens geführt. Wir schreiben in allen mittelöstlichen Sprachen weil wir alle Völker des mittleren Ostens erreichen wollen.  


In jedem Guerillatagebuch lönnen wir sicherlich Gedichte von Dichter*innen finden, die er mag sowie Anmerkungen von Autor*innen, die ihm gefallen. Zur gleichen Zeit gibt es Gedichte die der Überschuss seines eigenen Herzens sind, wo jeder Satz, auch der einfachste, uns zu dem Leben führen, was nach Land riecht. Auch wenn die Kurden eine staatenlose Gesellschaft sind, gibt es ein Kurdistan in dem Herzen eines jeden Kurden. Er baut sich selbst mit dem Schicksal seines Landes. Er baut sein Land genau so sehr wie er sich selbst erbaut. Er baut auf dem, was er vervollständigt hat. Und darüber hinaus, das sehnen, der Ehrgeiz, die Entschlossenheit und die zukünftige Utopie des Unfertigen...die Spannung der Herzen an der Schusslinie und des Enthusiasmus für die Aktion..


Die Tatsache dass die Guerillaliteratur so mächtig und wichtig ist zeigt die Wichtigkeit, die Rêber Apo der Kultur und Kunst zuschreibt. Der schönste Aspekt unserer Leitung ist, dass er der den literarischen Werken Wichtigkeit gibt, weil sie heilig für die Gesellschaft sind. Wegen des starken Bundes der Liebe, der Genossenschaft und der Forderung nach einem freien Lebens zwischen uns und unserer Leitung, hat jeder Guerilla das Gefühl die Leitung durch Schreiben zu erreichen, die Realität der Leitung durch das Schreiben zu treffen. Wörter verschwinden nicht, wenn sie gesprochen oder geschrieben sind. Sie werden lebendig, gehen, bewegen sich, bestimmen ihr Ziel und ihre Reise auf den Flügeln des Windes in Richtung des Ziels. Guerillaliteratur ist die Einschreibung des Lebens welches aus dem Todesgriff gelöst wurde in die Reihen der Menschheit mit der Mentalität eines freien Lebens. Es ist die Gemeinschaft der ganzen Menschheit die eine neue Bedeutung erhalten hat.

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